Foto: Stefanie Kloss
Die Katholische Kirche eröffnet zur documenta-Zeit einen eigenen Raum für Gegenwartskunst: die Elisabethkirche am Friedrichsplatz. Zu sehen ist die Installation „Statik der Resonanz“ der Berliner Künstlerin Anne Gathmann. Die Ausstellung wird am 25. Mai, 15 Uhr durch Bischof Heinz Josef Algermissen eröffnet. Bis 23. September gibt es zudem ein abwechslungsreiches Begleitprogramm aus Konzerten und Vorträgen mit Publikumsgespräch.
Die Künstlerin Anne Gathmann hat ihre Installation „Statik der Resonanz“ exklusiv für den Kirchenraum am Friedrichsplatz entworfen. Das Band aus mehr als viertausend Aluminiumelementen durchmisst in Form einer Kurve das ganze Kirchenschiff. Mit ihrer Gestaltungsidee gewann sie das Auswahlverfahren, bei dem sieben Künstlerinnen und vier Künstler 2015/2016 ihre Ideen für die Elisabethkirche in öffentlichen Veranstaltungen vorstellten.
Das Motiv der Falte
Die rohen Materialien, die einfachen Formen, die industrielle Anmutung - das hat Anne Gathmann für die Elisabethkirche, ein Bau der Nachkriegsmoderne, eingenommen: „Was mich besonders ansprach, ist, wie das Motiv der Falte das Gebäude prägt. Unter anderem darin, wie Innen- und Außenraum ins Verhältnis gebracht werden.“ Dies zeige sich beispielsweise im Dreifaltigkeitsrelief an der Außenwand, das sich in den Innenraum eindrückt. „Das Außen gehört dem Innen an.“, so Anne Gathmann: „Mit der Falte, die auch für das Verborgene steht, assoziiere ich eine Möglichkeitsform des Werdenden, des Latenten, sich permanent Aktualisierenden.“
Eine Einladung
Die Installation „Statik der Resonanz“ ist eine Einladung, den äußeren Raum zu verinnerlichen und damit einen neuen inneren Ort zu erkunden. Aus tausenden Elementen, „die sich in ihren Kräften und in der Gravitationskraft einfinden“, entsteht die Kurve. Durch sie „entwickelt und öffnet der Raum sich nach oben, wodurch der physikalische Raum sich in einen geistigen verwandelt.“ schreibt der Baseler Kunstkritiker Aurel Schmidt zur Installation in der Elisabethkirche.
Resonanz
Für die Künstlerin ist der Luftraum oberhalb Gemeinde ein großer, offener, unbesetzter Raum. Gerade in seiner Leere habe er eine wichtige Funktion: Er kann Resonanzraum sein für Stimmen, für Klang aber auch für Stille, „für alles, was dort bewegt, gehalten und geteilt wird", sagt Anne Gathmann. Die Kurve im Raum der Elisabethkirche greift das Motiv der Faltung auf, welches die Architektur der Kirche prägt. Sie antwortet dem Kirchenraum als Resonanzraum und verweist auf das Nichtsichtbare und Außersprachliche. Gathmann: „Ihre konkrete Wirkung und die Wechselwirkungen im Raum kann und möchte ich allerdings nicht vorwegnehmen. Was sich einstellen wird, bleibt für mich im positiven Sinn unberechenbar." Für die Künstlerin ist die Linie durch den Raum „eine Antwort auf den Kirchenraum als Resonanzraum“. Der nach oben führende Raumkörper stellt in seiner Leere eine entgrenzte Klangsituation und auch im übertragenen Sinn einen Resonanzraum dar. Kommunikation und Innerlichkeit werden hier gehalten und geteilt, seien dies Stimmen, Klang, oder Stille. Die Falte und die Resonanz haben für die Künstlerin gemeinsam, dass sie etwas bergen und aktivieren können. Die Kurve im Raum der Elisabethkirche greift diese Motive auf und verweist auf das Nichtsichtbare und Außersprachliche. Mit dem Eingriff will sie eine Verschiebung auslösen. Gathmann: „Ihre konkrete Wirkung und die Wechselwirkungen im Raum möchte ich allerdings nicht vorwegnehmen.“
Vernissage an Christi Himmelfahrt, 25. Mai
Am 25. Juni um 15 Uhr wird die Ausstellung durch den Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen eröffnet. Dr. Hanne Loreck, Professorin für Kunst- und Kulturwissenschaft/Gender Studies an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, stimmt auf das Werk von Anne Gathmann ein. Musikalisch wird die Vernissage von Emmanuel Le Divellec an der Bosch-Bornefeld-Orgel gestaltet. Mit einer Aufführung von „Schleusen (sonor)“, einer Komposition für sechs Signalgeneratoren von Ursula Bogner, unter Leitung von Jan Jelinek und Tim Tetzner (Berlin) erweist sich Resonanz auch als hörbare Spurensuche. Dazu sind alle herzlich eingeladen.
Täglich geöffnet, regelmäßige und individuelle Führungen
Bis zum 23. September wird die Elisabethkirche dann täglich für Besichtigungen geöffnet sein, sonntags von 12 bis 20 Uhr, die anderen Tage von 11 bis 20 Uhr. Öffentliche Führungen finden donnerstags (19:30 Uhr), samstags (17:00 Uhr) und sonntags (15:30 Uhr) statt. Individuelle Führungen können über Telefon 0561 7004 170 vereinbart werden.
Fast jeden Sonntag Vortrag mit Publikumsgespräch
Wie reagiert der Kirchenraum auf die Installation „Statik der Resonanz“? Zu was bewegt die geschwungene Linie die Betrachterinnen und Betrachter? Wie steht es um die komplexe Beziehung zwischen Kirche und Kunst? Was hat Gott mit Kunst zu tun - und umgekehrt? Welche Wirkungen haben die Themen, die die documenta 14 anschlägt? Wer ist eigentlich der „schöpferische Mensch“? Und muss er im Mittelpunkt stehen? Das sind nur einige der Fragen, die Stoff für die sonntäglichen Vorträge bieten. Neben documenta-Geschäftsführerin Annette Kulenkampff (06.08.), Dr. Birgit Jooss, Direktorin des documenta Archivs (13.08.) und Hans Eichel kommen namhafte Theologen und Kunstdenker zu Wort: Bazon Brock, Thomas Sternberg, Reinhard Hoeps, Dieter Mersch, Rayan Abdullah, Josef Meyer zu Schlochtern, Walter Zahner, Marcus Scheule, Markus Tomberg, Cornelius Roth, Matthias Helmer, Peter-Matthias Gaede und Dr. Burghard Preusler. Das Vortragsprogramm startet am 28. Mai mit einem Gespräch zwischen der Künstlerin Anne Gathmann und Christoph Baumanns, Projektleiter der Ausstellung, und wird am 11. Juni fortgesetzt mit einem Vortrag von Dr. Matthias Helmer von der Theologischen Fakultät Fulda zum Thema „Soll ich mir ein Bild von Gott machen – Gott im Film“.
„Auf eine halbe Stunde Musik“
Zur Ruhe kommen – dem ist die halbe Stunde Musik gewidmet, die jeweils donnerstags ab 19 Uhr live in der Elisabethkirche erklingt. Studierende der Musikakademie der Stadt Kassel bringen Stücke zur Aufführung, von denen einige speziell für den Kirchraum mit der Installation "Statik der Resonanz" ausgewählt werden. Das Programm wird immer eine Woche vorher auf www.kunstraumkirche.de www.facebook.de/elisabethkirche und in den Medien bekanntgegeben.
Zahlreiche Extras
Neben den regelmäßigen Kurzkonzerten am Donnerstag bietet das Ausstellungsprogramm zahlreiche Extra-Veranstaltungen an. So gibt es am 30. Mai das Preisträgerkonzert des Kompositionswettbewerbs zum Lutherjahr 2017 „Ein feste Burg ist unser Gott“. Am 13. Juni folgt das Orgelkonzert mit Darstellendem Spiel der Schülerinnen und Schüler der Jacob-Grimm-Schule. Am 23. Juni findet die Nacht der offenen Kirche auch in der Elisabethkirche statt: „Stündlich Orgel+“ heißt das Nachtprogramm. Am 12. September musizieren Flüchtlinge und einheimische zusammen: „Miteinander singen, gemeinsam trommeln, aufeinander hören“ ist das Motto ab 19 Uhr. Das sind nur einige Beispiele der Extra-Veranstaltungen. Dabei setzen die Ausstellungsmacher auch auf Kooperationen mit anderen kreativen Veranstaltern und Veranstaltungsreihen: die Reihe "Plasma" des Konzertvereins Kassel, die Jahresreihe "Musik in der Elisabethkirche", die "Freunde des Stadtmuseums" und mit "Wir schaffen das! Aber wie? Wege zur Integration", eine Veranstaltungsreihe der Katholischen Kirche Kassel.
Gottesdienste
Auch wenn „Statik der Resonanz“ oft eine Ausstellung genannt wird, so hat sich der Kirchenraum doch nicht zu einem Ausstellungsraum gewandelt, sondern bleibt ein liturgischer Raum für Gebete und Gottesdienste. Heilige Messen gibt es samstags, sonntags, dienstags und donnerstags. Ab 14. Juni kann jeden Mittwoch ab 13 Uhr eine Pause in der Elisabethkirche gemacht werden – mit „Musik, Wort und Innehalten“. Am Freitag, 8. September, beginnt ab 16:30 Uhr die Nacht der Lichter.
Katalog erscheint zur Eröffnung
Die Berliner Agentur BANK TM Graphic Design Today hat gemeinsam mit der Künstlerin und den Veranstaltern eine Sprache und einen Stil für die Außendarstellung gefunden, die eindrücklich das wesentliche Elemente der Installation zum Ausdruck bringt: die Resonanz und die einfache klare Form der Linie. Neben dem Kubus vor der Kirche, den Einladungs- und Ansichtskarten, Lesezeichen, Plakaten und dem zu einem Poster auseinanderfaltbaren Programm-Leporello erscheint zur Eröffnung der außergewöhnlich gestaltete Katalog zur Ausstellung im Kerber Verlag Bielefeld Berlin. Er dokumentiert nicht nur die Installation, sondern stellt auch das Gesamtwerk Anne Gathmanns vor. Das Buch ist sowohl von der Vorderseite als auch von der Rückseite aus zu lesen. Die Autorinnen und Autoren Prof. Dr. Hanne Lorek, Marcus Steinweg, Sami Khatib und Dr. Anna-Lena Wenzel lassen sich vom Werk Anne Gathmanns inspirieren und öffnen spannende. „ungeahnte“ Gedankenwelten zu „Statik der Resonanz“.
Ein starker Sponsorenpool
Wesentlich gefördert wird „Statik der Resonanz“ durch die Bank für Kirche und Caritas. In besonderer Weise engagieren sich Pioneer Investments, LGT Bank AG, St. Galler Kantonalbank Deutschland, Helaba Invest, Allianz Global Investors, Nüthen Restaurierungen, Vontobel Asset Management, Ohm und Häner Metallwerk. Auch artec architekten, Union Investment Institutional, Ingenieurbüro D*B*H Bachmann, HypoVereinsbank Nürnberg und München, Domhöfer Elektrotechnik, Maler Maindok und Backes & Scholz Elektrotechnik unterstützen das Ausstellungsprojekt.
In der Elisabethkirche zur Ruhe kommen
Mit „Statik der Resonanz“ nimmt die Katholische Kirche vor Ort zum vierten Mal die documenta-Zeit als Gelegenheit wahr, einen eigenen Raum für Gegenwartskunst zu öffnen. Damit beteiligt sie sich am lokalen sowie globalen Ideenaustausch und dem gerade während der documenta inspirierenden öffentlichen Dialog darüber, was Kunst sein und was sie bewirken kann. Viele der Menschen, die aus aller Welt wegen der Kunst nach Kassel kommen, haben zwischendurch das Bedürfnis, die ‚Sinne zu beruhigen‘, sich von den unzähligen Eindrücken zu erholen. Die Ausstellung in der Elisabethkirche macht das möglich: Der Kirchenraum wird zum Raum der Besinnung und der Konzentration
Alle Informationen, Termine, Programme finden Sie auf
Bleiben Sie uns auch über Facebook verbunden:
Aktuelle Informationen zur Ausstellung "Anne Gathmann in St. Elisabeth 2017" auf www.facebook.com/elisabethkirche
Foto: Innenschiff der Elisabethkirche (Paavo Blåfield, 2006)
Sieben Künstlerinnen und vier Künstler hatte die Katholische Kirche eingeladen, ein Kunstwerk für die Kirche St. Elisabeth in Kassel 2017 zu entwerfen und in einer öffentlichen Veranstaltung vorzustellen. Diese Präsentationen fanden im Frühjahr 2015 und 2016 statt. Jetzt hat sich die Vorbereitungsgruppe der Ausstellung für den Entwurf von Anne Gathmann entschieden. „Anne Gathmann schafft Kunstwerke mit klaren Formen und einfachen Materialien. Ihre Objekte bewirken nicht nur für sich selbst Aufmerksamkeit, sondern aktivieren in außergewöhnlicher Weise die Wahrnehmung für den Raum, in dem sie installiert sind.“, erläutert Dr. Burghard Preusler, Diözesanbaumeister und -konservator des Bistums Fulda, die Entscheidung für die Berliner Künstlerin. Anne Gathmann freut sich sehr darauf, ihre Idee für die Elisabethkirche verwirklichen zu können: „An einem geistigen, meditativen Ort meine Arbeit zu entwickeln reizt mich sehr. Besonders fasziniert mich die charakteristische Architektur des Kirchenraums. Sie fordert mich heraus, die Vielfalt der wahrgenommenen Aspekte und Assoziationen in einer konzentrierten Figur zu fassen.“
Unbeständige Realitäten aufdecken
Anne Gathmann wurde 1973 in Remscheid geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Gathmann studierte an der Bergischen Universität Wuppertal und an der Universität der Künste Berlin. Ihre Ausstellungen im In- und Ausland zeigen schwerpunktmäßig Installationen im Kontext medienübergreifender, teils ortsspezifischer Praxis. Mit minimalen und zugleich poetischen wie präzisen Eingriffen decken ihre Arbeiten die Instabilität von Realitäten auf.
Eine Linie durch den Kirchenraum
Anne Gathmanns Entwurf sieht ein Band aus mehreren Tausend Aluminiumelementen vor, das den Kirchenraum von St. Elisabeth durchmisst. Die Elemente sind auf zwei Stahlseile gezogen, die an zwei Punkten unter der Decke befestigt werden: vor der Orgel und vor der Altarwand. Das Band folgt also der Längsachse des Raums und findet seine Position auf Grund der Gravitation. Der Wendepunkt befindet sich auf knapp drei Meter Höhe.
Den Raum verwandeln
„Wer sich mit dem Werk von Anne Gathmann befasst, wird bald feststellen, dass es darin um die Einrichtung und Strukturierung von Fläche und Raum geht, also um eine Erweiterung von der Zwei- in die Drei- und weiter in die Mehrdimensionalität.“ schreibt der Baseler Kulturkritiker Aurel Schmidt: „Die Konstruktion des Kunstwerks ist so angelegt, dass die Aufmerksamkeit von der flachen, nach vorne orientierten Ausrichtung fortgezogen und der Blick in die Höhe gelenkt wird, dorthin, wo wir annehmen, dass der Geist waltet, der das Haus durchzieht.“ Für Schmidt sprechen die Arbeiten von Gathmann die „Ambivalenz des Raums“ an. In Gathmanns Entwurf für die Elisabethkirche „entwickelt und öffnet der Raum sich nach oben, wodurch der physikalische Raum sich in einen geistigen verwandelt.“
Anne Gathmann beim Pressegespräch
am 6. Juni 2016
(Foto: Marcus C. Leitschuh)
Der Basler Kulturkritiker Aurel Schmidt hat sich intensiv mit dem Werk Anne Gathmanns beschäftigt:
Darin geht es "... um die Einrichtung und Strukturierung von Fläche und Raum, also um eine Erweiterung von der Zwei- in die Drei- und weiter in die Mehrdimensionalität. In der Zeichnungsserie 'Einzug ins Merkmal' setzt sie Zeichen auf Papier: Spuren, Markierungen, die die Fläche anordnen. Sie sind im Akt des Setzens entstanden und scheinen von nirgends her zu kommen. Sie sind mit einem Mal da, wo vorher nichts war. Etwas ist in Erscheinung getreten und hat sich manifestiert."
[...]
"Mit der Installation eines Kurvenverlaufs aus Aluminiumteilen mit dem Titel „Statik der Resonanz“ in der St. Elisabethkirche in Kassel hat Anne Gathmann ihre bisherige Arbeit in konsequenter Weise fortgesetzt."
[...]
"Die Konstruktion des Kunstwerks ist so angelegt, dass die Aufmerksamkeit von der flachen, nach vorne orientierten Ausrichtung fortgezogen und der Blick in die Höhe gelenkt wird, dorthin, wo wir annehmen, dass der Geist waltet, der das Haus durchzieht."
Michaela Tünnemann, Kunsthistorikerin, katholische Jugendbildungsreferentin und Mitglied der Vorbereitungsgruppe, in der Fachleute aus den Bereichen Kunst und Bildung, Vertreter des Bistums und der Kirche vor Ort zusammenarbeiten, ist begeistert von der künstlerischen Idee, die Anne Gathmann im Kirchenraum realisieren will: „Beeindruckt hat uns das klar durchdachte und reduzierte Konzept der geschwungenen Linie. Es fragt uns nach unserem Raumgefühl, nach dem was uns als Individuen und als Gemeinschaft wesentlich erscheint. Als jemand, der auch Führungen anbieten wird, verspreche ich mir eine Fülle intensiver Begegnungen und Gespräche mit den Besucherinnen und Besuchern. Mit Gathmanns reduziertem Konzept setzen wir auch einen neuen Akzent in Bezug zu unseren vorherigen Ausstellungen, der uns bei der Entscheidung für die Künstlerin wichtig war.“
Foto: Marucs C. Leitschuh
Für Diözesanbaumeister und -konservator Dr. Burghard Preusler ist die Kunst heute sehr „geerdet“. Seit rund 150 Jahren würden Künstlerinnen und Künstler aus guten Gründen den gesellschaftlichen Konflikten mehr und mehr nachgehen. Dabei erforschen sie phantasievoll ‚irdische‘ Zusammenhänge und durchmessen mit viel persönlichem Risiko die Welt mit ihren scharfen sozialen Kontrasten, ihren materiellen und ideellen Widersprüchen: „Wir, die wir versuchen, uns an Jesus Christus ein Beispiel zu nehmen, sind der Überzeugung, dass nur in der Orientierung über die weltlichen Händel hinaus, die Chancen für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt wachsen. Auch dafür haben die Künstlerinnen und Künstler in der Vergangenheit viele Bilder gefunden: Menschenbilder, Zeichen- und Symbolbilder und auch Raumbilder, die mal opulent, mal minimalistisch daherkommen.“
Die Ausstellungen in St. Elisabeth zeigten sowohl 2002 als auch 2007 und 2012 Menschenbilder. Preusler: „Wir sind dabei jedes Mal auf der Suche nach der Form gewesen, die mehr ausdeutet, als den unmittelbaren irdischen Zusammenhang, aus dem sie entsteht. Dieses Mal schlagen wir uns - ich betone ‚mit Freude‘ - auf die reduziertesten Seiten der Form. Mit einem Material, mit einer räumlichen Geste, die sich auf den Einheitsraum des Kirchenschiffes beschränkt, vertrauen wir der Kraft der künstlerisch ersonnenen, schlichten Form."
Foto: Marucs C. Leitschuh
„Warum sich die katholische Kirche mit einer Ausstellung in St. Elisabeth am kulturellen Leben der Stadt während der documenta beteiligt, wurde gerade 2012 sehr stark thematisiert.“ sagt Dechant Harald Fischer von der Katholischen Kirche in Kassel. Viele Gemeindemitglieder wirken durch ihr umfangreiches ehrenamtliches Engagement daran mit, die Ausstellung in St. Elisabeth möglich zu machen. Für Fischer gehörten Kunst und Kirche schon immer zusammen: „Bei einer solchen Veranstaltung in Kassel, zu der Hundertausende Menschen aus der ganzen Welt anreisen, wird die katholische Kirche nicht die Türen geschlossen halten, sondern den Raum der Elisabethkirche durch eine eigene künstlerische Installation in besonderer Weise erlebbar machen. Die documenta-Zeit bietet uns viele Möglichkeiten, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Denn Kunst reflektiert oft die Sinnfrage, was die Menschen, was die Welt bedeutet. Dieser Frage geht auch die Kirche immer wieder nach."
Marcus Leitschuh, Vorstandsmitglied im Pfarrgemeinderat von St. Elisabeth und Mitglied in der Vorbereitungsgruppe, weist mit Freude darauf hin, dass der Turm der Elisabethkirche in dem jetzt erschienenen Buch von Dietmar Hoos '111 Orte in Kassel, die man gesehen haben muss' als einer dieser Orte genannt wird: "Als Gemeinde sind wir sicher, dass im nächsten Sommer nicht nur der Turm, sondern auch das Kircheninnere durch die Installation von Anne Gathmann zu einem solchen Ort wird, den man 2017 in Kassel gesehen haben muss. Gathmanns metallene Kurveninstallation erscheint uns als ein Eingriff in den Kirchenraum, der ihn erst richtig sichtbar macht und hier hinein gehört. Als sei er eigentlich immer schon da gewesen, zumindest aber dringend notwendig! Die Höhe, Weite und Offenheit, das Licht, die Luft und die Freiheit dieses Raumens werden anregend, aufregend und in jedem Fall einladend erlebbar. Das metallene Band im Inneren der Kirche ist eine leise Einladung zum Staunen, Innehalten und vielleicht auch zu Meditation und Gebet in der wunderbaren Vielfalt des Sommers und der documenta."
Wie schon 2002, 2007 und 2012 nehmen das Bistum Fulda und die Katholische Kirche Kassel (Dekanat Kassel-Hofgeismar) auch 2017 die documenta-Zeit als Gelegenheit wahr, einen eigenen Raum für Gegenwartskunst zu öffnen: die St. Elisabeth-Kirche am Friedrichsplatz. 2012 sorgte die Turmfigur von Stephan Balkenhol für Aufsehen und eine heftige Debatte in Kassel. „Wir leben in einer Zeit großer Themen und Umbrüche, in einer Zeit, die uns ständiger Beschleunigung und einem nahezu unaufhörlichen Veränderungsdruck aussetzt. Anne Gathmanns Kunstwerk wird uns in diese Zeit hinein neue, wichtige, entscheidende Fragen stellen. Damit beteiligen wir uns am öffentlichen Dialog darüber, was gegenwärtige Kunst bewirkt und bewirken kann. Das ist ja gerade während der documenta eine inspirierende Auseinandersetzung“, so Christoph Baumanns, Projektkoordinator und Sprecher der Vorbereitungsgruppe: „Ebenso wichtig ist uns, die Kirche als Ort der Besinnung und Konzentration für alle Besucherinnen, Besucher und Gäste der Stadt zu öffnen, die das Bedürfnis haben, mit ihren Sinnen zur Ruhe zu kommen.“
Wer sich mit dem Werk von Anne Gathmann befasst, wird bald feststellen, dass es darin um die Einrichtung und Strukturierung von Fläche und Raum geht, also um eine Erweiterung von der Zwei- in die Drei- und weiter in die Mehrdimensionalität. In der Zeichnungsserie „Einzug ins Merkmal“ setzt sie Zeichen auf Papier: Spuren, Markierungen, die die Fläche anordnen. Sie sind im Akt des Setzens entstanden und scheinen von nirgends her zu kommen. Sie sind mit einem Mal da, wo vorher nichts war. Etwas ist in Erscheinung getreten und hat sich manifestiert.
Diese Ambivalenz von „da“ und „nicht da“ setzt sich im Raum fort, wenn die Künstlerin darin Glasscheiben platziert, die ihn in seiner Phänomenologie und „Soheit“ brechen und nach allen Seiten öffnen. Er ist nichts Definitives, sondern wird durch die künstlerischen Eingriffe in seiner Potenzialität und Entfaltung für das Verständnis hergestellt.
Mit der Installation eines Kurvenverlaufs aus Aluminiumteilen mit dem Titel „Statik der Resonanz“ in der St. Elisabethkirche in Kassel hat Anne Gathmann ihre bisherige Arbeit in konsequenter Weise fortgesetzt.
Der Kirchenraum ist schmal und sehr hoch (18 Meter) – ein leerer Raum, möchte man denken, der durch die Menschen, die sich hier versammeln, und den Geist, der ihn durchzieht, erst aktualisiert werden muss. Neu hinzu kommt als drittes Element die hängende Skulptur.
3900 Aluminiumelemente werden auf zwei Drahtseile aufgezogen und an der Decke befestigt, und zwar so, dass das Werk axial zum Kirchenraum positioniert wird. Durch die Krümmung erhält es eine Länge von 39 Meter und reicht an seiner tiefsten Stelle bis knapp drei Meter über den Boden. Mit Tabernakel und Aussenrelief steht es in einer triadischen Beziehung.
Der Raum ist jetzt eingeräumt. Wo Leere war, sind Gliederung, Gefüge und eine räumliche Anordnung getreten mit dem Akzent auf Oben und Unten.
Wer von einem Kirchenschiff spricht, darf an ein Segel denken. Der Geist weht, wo er will. Doch dabei bleibt es nicht. Die Konstruktion des Kunstwerks ist so angelegt, dass die Aufmerksamkeit von der flachen, nach vorne orientierten Ausrichtung fortgezogen und der Blick in die Höhe gelenkt wird, dorthin, wo wir annehmen, dass der Geist waltet, der das Haus durchzieht.
Damit ist auch hier wieder wie bei anderen Arbeiten von Anne Gathmann die Ambivalenz des Raums angesprochen. Wo ist der Raum? Er verändert seine Form mit jeder Positionsveränderung. Im aktuellen Fall entwickelt und öffnet er sich nach oben, wodurch der physikalische Raum sich in einen geistigen verwandelt.
Es zeigt sich, dass der Raum den Rahmen unserer Selbstwahrnehmung bildet. Er ist kein voraussetzungslos Gegebenes, sondern besteht in der Vorstellung von etwas, das sich ereignet, modifiziert, ausbreitet beziehungsweise immer neu und immer weiter entfaltet.
Über die Falte hat der französische Philosoph Gilles Deleuze gesagt, dass sie nicht auf ein Ende hin gedacht ist, sondern in etwas besteht, das per definitionem über sich hinausgreift und in Wellen sich fortpflanzt ohne äussersten Punkt. Der erweiterte Kirchenraum ist ein wunderbares Beispiel für diese Überlegung.
Text: Aurel Schmidt
Internet: www.aurelschmidt.ch
Anne Gathmann, 1973 in Remscheid geboren, lebt und arbeitet in Berlin.
Studium an der Bergischen Universität Wuppertal und an der Universität der Künste Berlin.
Seitdem Ausstellungen im In- und Ausland mit dem Schwerpunkt Installation im Kontext medienübergreifender, teils ortsspezifischer Praxis.
Mit minimalen und zugleich poetischen wie präzisen Eingriffen decken ihre Arbeiten die Instabilität von Realitäten auf.
Anne Gathmann erhielt die Projektförderung des Berliner Senats 2010, das Stipendium des Alten Spitals Solothurn, Schweiz 2013 und das Anwesenheitsstipendium im Künstlerhaus Schloss Balmoral, Bad Ems 2016.
Ausgewählte Einzelausstellungen:
Ausgewählte Gruppenausstellungen:
Wie schon 2002, 2007 und 2012 nimmt die Katholische Kirche auch 2017 die documenta-Zeit als Gelegenheit wahr, einen eigenen Raum für Gegenwartskunst zu öffnen: die Kirche Sankt Elisabeth am Friedrichsplatz.
Ort des Ideenaustauschs und Dialogs - Ort der Besinnung und Konzentration
Damit beteiligen wir uns einerseits am lokalen wie globalen Ideenaustausch und dem gerade während der documenta inspirierenden öffentlichen Dialog darüber, was Kunst „ist und bewirkt“ wie auch „sein und bewirken kann“. Andererseits wird die Kirche ihrem Raumcharakter nach ein Ort der Besinnung und Konzentration für alle Besucher/innen und Gäste der Stadt, die das Bedürfnis haben, zur Ruhe zu kommen und ihre Sinne zu ‚entschärfen’.
Auswahl der Künstler/innen in mehreren öffentlichen Gesprächen
Mit Blick auf 2017 ging die Vorbereitungsgruppe einen neuen Weg der Künstler/innen-Auswahl. Bei mehreren Treffen 2015 und 2016, die sie gemeinsam mit dem Bildungsforum Sankt Michael veranstaltete, stellten von Mitgliedern der Vorbereitungsgruppe empfohlene Künstlerinnen und Künstler ihre Ideen für die künstlerische Gestaltung der Elisabethkirche während der documenta-Zeit 2017 vor. Über die präsentierten Ideen kam die Vorbereitungsgruppe mit den Gästen ins Gespräch.
Hier stellen wir Ihnen die eingeladenen Künstler/innen (in alphabetischer Reihenfolge) vor:
Kunst.
Gespräche.
Perspektiven.
Ideen für die Elisabethkirche 2017
Freitag, 24. April 2015:
----------------------------------
-> Michaela Meise (Berlin)
-> Franz Erhard Walther (Fulda)
Freitag, 29. Januar 2016:
----------------------------------
-> Catherine Widgery (Cambridge, Massasuchets USA)
Samstag, 30. Januar 2016:
----------------------------------
-> Benjamin Appel (Karlsruhe, Leibzig)
-> Verena Schöttmer (Hamburg)
Freitag, 26. Februar 2016,
----------------------------------
-> Isabella Gerstner (Stuttgart, Berlin)
-> Tim Bennett (München)
-> Anne Gathmann (Berlin)
Samstag, 27. Februar 2016,
----------------------------------
-> Anna Holzhauer (Kassel)
-> Heiner Blum (Offenbach)
-> Mar Vicente (Wien)
Kirche St. Elisabeth
Friedrichsplatz 13
34117 Kassel
Eine Veranstaltung der docKIK [4] 2017-Vorbereitungsgruppe und des Bildungsforums Sankt Michael.
(docKIK [4] 2017 = Aktivitäten des Bistums Fulda und der Katholischen Kirche Kassel anlässlich der documenta 14.)
Eintritt/Anmeldung:
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter kunst@katholische-kirche-kassel.de wird gebeten.
Bild: An der Schwelle die Jacke anziehen. 2014.
Material: Metall und Beton. Größe: 85 x 320 x 210 cm.
Neue Galerie der Kunstsammlungen Augsburg.
Foto: Andreas Brücklmair
Einzelausstellungen (Auswahl):
- - 2014__Si el blanco no es un color entonces, porque son rectas las paredes, Museum für Moderne Kunst Quito, Ecuador
- - 2013__Böden sind Treppen ohne Wände, Kunststiftung Erich Hauser Rottweil
- - 2012__Auf einen Baum gefallen, Zentrum für Gegenwartskunst, Augsburg
- - 2009__Wie der Vogel in seinem Nest, Kunsthallen Mannheim
Publikationen (Auswahl):
- - Böden sind Treppen ohne Wände, Verlag Mark Pezinger, Wien
- - Zu groß für mein Zimmer, Verlag argobooks Berlin
Benjamin Appel (geboren 1978 in Augsburg) lebt in Karlsruhe.
Bild: Time Is A Waste (GOB), 2015. Fünf-teilige Installation.
Gipskarton, Gips, Farbe, Metall. Ca. 190 x 800 x 80 cm.
Foto: Johannes Wende
Einzelausstellungen (Auswahl):
- - 2015__Was ist Wenn, Galerie Bezirk Oberbayern, München
- - 2014__Ausstellung zum Förderpreis der Stadt München, Lothringer 13 Halle, München
- - 2013__Time Is A Waste, Galerie Jo Van de Loo, München
Publikationen (Auswahl):
- - time is a waste (GOB), Schuber 2015
- - time is a waste, Katalog 2013
Timothy Bennett (geboren in Rochdale, GB) lebt und arbeitet in München.
Studium der Malerei und Bildhauerei bei Ben Willikens und Hermann Pitz an der Akademie der bildenden Künste, München. Masterstudium an Goldsmiths College, London.
Bild: Ausstellung "Interferenzen"
in der Dreikönigskirche in Frankfurt, 2015
Einzelausstellungen (Auswahl):
- - 2015__Codes / Haus der Kunst / München
- - 2015__Interferenzen / Dreikönigskirche / Frankfurt (E)
- - 2016__Zweite Welt / Galerie Grässlin / Frankfurt (E)
- - 2016__Dystotal / Ludwig Forum / Aachen
Publikationen (Auswahl):
- - Heiner Blum, Anny und Sibel Öztürk: Länderboten, Henrich Editionen, Frankfurt am Main, 2015
- - Heiner Blum: Schiffskatalog, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main, 2001
Heiner Blum (geboren 1959 in Stuttgart) lebt in Offenbach am Main.
Er arbeitet als Künstler sowohl in White Cube Kontexten, wie in sozialen und situativen Zusammenhängen.
1977-83 / Studium »Visuelle Kommunikation« an der Gesamthochschule Kassel bei Gunter Rambow, Floris M. Neusüss, Klaus Honnef, Wolfgang Kemp und Peter Weibel; seit 1997 / Professur für »Experimentelle Raumkonzepte« an der Hochschule für Gestaltung / Offenbach am Main.
Bild: Das Volumen der Folie (01). 2014.
Glasrohre, Buchenholz. Je 5 x 146 cm.
Ortsspezifische Installation, Sonntag, Berlin
Ausstellungen (Auswahl):
- - 2016__Zu Beginn, ein sich senkender Türknauf, Hochhaus, Berlin, mit Antonia Low (E)
- - 2014__Das Volumen der Folie, Sonntag, Berlin (E)
- - 2013__Der Rest vom Original, Künstlerhaus S11, Solothurn, Schweiz (E)
- - 2013__Complimenta II, Ithaca, New York
- - 2010__Structures, Das Weisse Haus, Wien
- - 2010__Maximal Pleasure, Souterrain – Projektraum der Sammlung Hoffmann, Berlin
- - 2009__Painting is Thinking, Standpoint Gallery, London, UK (E)
Publikationen (Auswahl):
- - Austellungskatalog „Präsenz“ der Galerie Weisser Elefant, Berlin 2015
- - Publikation zur Ausstellung „A Point in the Field“, Phoenixgallery, Exeter, UK 2010
Anne Gathmann (geboren 1973 in Remscheid) lebt und arbeitet in Berlin.
Studium an der Bergischen Universität Wuppertal und an der Universität der Künste Berlin. Seitdem Ausstellungen im In- und Ausland mit dem Schwerpunkt Installation im Kontext medienübergreifender, teils ortsspezifischer Praxis. Mit minimalen und zugleich poetischen wie präzisen Eingriffen decken ihre Arbeiten die Instabilität von Realitäten auf. Sie erhielt die Projektförderung des Berliner Senats 2010, das Stipendium des Alten Spitals Solothurn, Schweiz 2013, und das Anwesenheitsstipendium im Künstlerhaus Schloss Balmoral, Bad Ems 2016.
Bild: ohne Titel ( 3,5 KM), Installation im
Heusteigtheater Stuttgart 2012, Holzlatten
Einzelausstellungen (Auswahl):
- - 2015__Freie Parzelle Residenz, Kontext Labor Bernau / UdK Berlin, Bernau b. Berlin (D)
- - 2014__Retour de Paris? Retour de Paris No.82, mit Florian Köhler, Institut français, Stuttgart (D)
- - 2014__Comment se sont passés les derniers jours?, mit Johanna Zey, Cité International des arts, Paris (F)
- - 2013__Preisträger der V. Ellwanger Kunstausstellung, Kunstverein, Ellwangen (D)
- - 2013__no place to hide Ort Kontrolle Produktion, Agentur für Arbeit, Stuttgart (D)
Publikationen (Auswahl):
- - Retour de Paris? Retour de Paris No.82, Institut francais, Stuttgart, 2014
- - Basel - Rotterdam Rotterdam - Basel. post editions, Rotterdam, 2011
Isabella Gerstner (geboren 1980) lebt und arbeitet in Berlin und Karlsruhe.
Ausbildung: 2014-2016, Universität der Künste Berlin / M.A. Art in Context; 2011-2013, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Intermediales Gestalten bei Cristina Gómez Barrio und Wolfgang Mayer; 2005-2011, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Malerei und Bildhauerei bei Günther Umberg und Harald Klingelhöller.
Bild: „An den Rändern der Dinge“ im Märkischen Museum Witten 2013:
o.T. 2013, je 50 x 200 x 50 cm (3-teilig), Kunststoff, Dispersion geschliffen
o.T. (Paravent) 2013, 190 x 300 x 60 cm, Stahl, Holz, Lack
o.T. (Kopf) 2013, 17 x 17 x 20 cm, Styropor, Bitumen, Stahl
o.T. 2013, 210 x 6 x 10 cm, Stahl, pulverbeschichtet
Ausstellungen (Auswahl):
- - 2015__Freiluftkunstraum Haifische Dresden Süd/West, Skulptur im öffentlichen Raum, Dresden
- - 2015__Projektstipendium/Ideenwerkstatt Kunsthaus Kloster Gravenhorst
- - 2015__Returning and Sail-setting, Wanqi Art Center, Dehua, China (K)
- - 2015__Retour, Stellwerk Kassel mit Hannes Eggers und Siegrun Drapatz
- - 2015__Skulpturen, Kunsthaus Vorwerkstift Hamburg (E)
Publikationen (Auswahl):
- - Anna Holzhauer, An den Rändern der Dinge, Verlag Kettler 2014
Anna Holzhauer (geboren 1980) lebt in Kassel.
2002-2009: Studium der Bildenden Kunst, Kunsthochschule Kassel bei Prof. Alf Schuler; 2009/2010: Meisterschülerin; 2013/2014: Künstlerische Mitarbeiterin bei Prof. Jens Brand und Prof. Ella Ziegler, Basisklasse Bildende Kunst, Kunsthochschule Kassel; seit Oktober 2014: künstlerische Mitarbeiterin bei Prof. Florian Slotawa, Fachklasse für Skulptur, Kunsthochschule Kassel. Stipendien u.a.: 2006-2010, Künstlerförderung des Cusanuswerks; 2010-2012, Georg-Meistermann-Stipendium; 2014, Stipendium Künstlergut Prösitz.
Bild: the house, 2004. Installationsansicht. 4. Berlin Biennale 2006.
Foto: Uwe Walter
Ausstellungen (Auswahl):
- - 2015__Opposite the Other Side, Sommer Contemporary Art, Tel Aviv (Gruppe)
- - 2014__The sick book, dépendance, Brüssel
- - 2014__Falkenrot Preis, Künstlerhaus Bethanien, Berlin
- - 2014__Nopression, Kasseler Kunstverein, Kassel (Gruppe)
- - 2013__Money Faces, Richard Telles Fine Art, Los Angeles
- - 2013__Recent works, Standard, Oslo
- - 2013__im Kreis, am Kreis, Johann König, Berlin
Publikationen (Auswahl):
- - Eshi Addis Ababa, Verlag Walther König, Köln 2015
- - the sick book 2014
- - Michaela Meise. Falkenrot Preis, Künstlerhaus Bethanien, Berlin 2014 (Katalog)
- - I knOw yoU, onestar press, Dublin 2013 (Katalog)
- - Michaela Meise. Ding und Körper, Badischer Kunstverein, Koenig Books Ltd., London 2012 (Katalog)
- - Modern Modern. Edited by Pati Hertling, Chelsea Art Museum, New York, Starship, Berlin 2009 (Katalog)
Michaela Meise (geboren 1976 in Hanau) lebt und arbeitet in Berlin.
2000–2003: Städelschule, Frankfurt am Main (Prof. Ayse Erkmen); 1996–2000 Kunsthochschule Kassel (Prof. Urs Lüthi). 2014: Falkenrot Preis, Künstlerhaus Bethanien, Berlin; 2005 Förderpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft ars viva 05/06 - Identität. 2010-2012: Professur für Bildhauerei, Universität der Künste, Berlin.
Bild: Trust the Ditch; 2015; Kunstverein in Hamburg;
diverse Stoffe, Edelstahl, Edelstahlankerkette,
3,70 m x 4,50 m. Foto: Fred Dott
Ausstellungen (Auswahl):
- - 2015__„i, too, wondered whether i could not sell something and succeed in life”, Kunstverein in Hamburg
- - 2015__index 2015, Kunsthaus Hamburg
- - 2014__„unto void fulfils this place“, das weisse Haus, Wien, Österreich
- - 2012__„richtig schön, aber falsch ist auch schön“, Atelier Frankfurt
Verena Schöttmer (geboren 1978) lebt und arbeitet in Hamburg.
Februar 2012: Diplom/Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Prof. Pia Stadtbäumer; 2005-2012: Studium der Freien Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Prof. Pia Stadtbäumer, Prof. Michaela Mélian. Stipendien: 2014, Hamburger Arbeitsstipendium der Stadt Hamburg; 2014, „artist in residence“, das weisse Haus, Wien; 2013/15, Georg-Meistermann-Stipendium Deutschland; 2009-2012, Stipendiatin des Cusanuswerks Deutschland.
Bild: KOMPOSITION_I, 2013. Farbe auf Leinen und Wand.
Installation im Museum Vasarely. Budapest
Ausstellungen (Auswahl):
- - 2011__„Dimensionen der Malerei“. Kasseler Kunstverein, Fridericianum, Kassel (D) (Einzel)
- - 2013__„Geo-Neo-Post“. Museum Vasarely, Budapest (U) (Gruppe)
- - 2013__„Veraneantes“. Museum Marco, Vigo (E) (Gruppe)
Publikationen (Auswahl):
- - Katalog :Mar Vicente 2005-2007. Stiftung Laxeiro. 2007, Vigo (E) ISBN: 978-84-933756-7-6
- - Kunstforum international, Bd. 209. Juli-August 2011. „Dimensionen der Malerei - Mar Vicente“, im Kasseler Kunstverein von Dirk Schwarze (D)
Mar Vicente (geboren 1979 in Lugo, Galicien, Spanien) lebt und arbeitet in Wien.
1999-2004: Studium der Bildenden Kunst. Spezialität: Malerei. Universität Vigo, Spanien.
Bild: Titelseite Katalog der Ausstellung
„Die Erinnerung der Form” im Marta Herford 2011
Ausführliche Informationen zum Künster finden Sie im angegebenen Link.
Franz Erhard Walther (geboren 1939 in Fulda) lebt in Fulda.
Bild: Passing Storms - Rain, 2015
(Ausschnitt)
Ausstellungen (Auswahl):
Öffentliche Aufträge:
- - 2016__Lightscape (in progress): „Thirty seven screens of dichroic glass ‚flags‘ flutter in the breeze Blair LRT Station as trains enter and exit the station, catching the light and color of the surroundings“. Ottawa, Ontario Interactive lighting programs animate the environment at night. Project in partnership with cj fleury and BBB Architects.
- - 2015__Passing Storms: „Two large courtyard installations Rain and Cloud that move with the wind and use Oregon State Hospital weather as a metaphor for the complex and intangible workings of the mind.“ Junction City, OR Working on the design team with mental health patients as well as architects, landscape architects and all the stakeholders.
- - 2015__Time’s Shadow (in progress): „Three enormous glass boxes with a total area of 11,000 square feet Rideau Centre, on the façades of the Centre. Etched images of trees and leaves alternate with Ottawa, ON. stripes of clear glass in front of hybrid images of sky and forests throughout the seasons also cut into alternating stripes. As the viewer moves past and the etched lines alternately reveal and obscure one of the images, there is the perception of sky and forest fading in and out of view, creating the illusion of both depth and movement“.
- - 2015__Arbor Winds (in progress): „Art elements on three separate sites create a gateway to the Stadium Bridge town. Etched glass and stone works with images of trees at two moments and State Street in time, blown by the wind. They are a metaphor for the energy and beauty Ann Arbor, MI of the town filled with mature trees planted by the founders and protected by the residents“.
- - 2014__Sky Cycles: Warm Springs BART Station, Fremont, CA. „This work Warm Springs BART Station transforms the interior spaces and exterior appearance of the new station Fremont, CA covering 8000 sq. ft of glass with color and images that evoke the changing times of day and year between the sky, water and mountains of the area“.
Einzelausstellungen:
- - 2007__Shadows and Windy Places, Gallery Stratford, Stratford, Ontario
- - 2004__Nevertheless, Provincetown Art Association and Museum, Provincetown, Massachusetts
- - 2002__Playthings, Koffler Center for the Arts and Edward Day Gallery, Toronto, Ontario
- - 1998__Lost Sense - An Installation by Catherine Widgery, Royal Ontario Museum, Toronto, Ontario
Publikationen (Auswahl):
- - Lignes, Musée de Lachine, Lachine, Québec 2010
- - The Art of Placemaking: Interpreting Community Through Public Art, Ronald Lee Fleming 2008
- - Intrus/Intruders, Musee du Quebec, Québec 2008
- - Art for Prabhat, New Delhi, India 2007
- - El Bosque/The Forest, escultura/sculpture, Qualitas, essays by Alburto Ruy Sanchez, Mary Schneider Enriquez, Exequiel Ezcurra, William McKibben, Mexico City, Mexico 2005
Catherine Widgery lebt in Cambridge, Massasuchets USA.
1974: Tyler School of Art in Rom; 1975: Yale University, B.A. Cum Laude, special distinction in fine arts, Walker Prize, Fine Arts Faculty.